Gesamtperspektive RadPendlerRouten
Das Fahrrad als umwelt- bzw. klimafreundliches und gesundheitsförderndes kostengünstiges Verkehrsmittel ist für viele Distanzen (im Tür-zu-Tür-Verkehr) das schnellste Verkehrsmittel. Doch so stark der Anteil der Fahrradfahrer*innen in den letzten Jahren gestiegen ist – der Ausbau der Fahrrad- bzw. Radwegeinfrastruktur konnte in weiten Teilen der Region Köln/Bonn nicht mithalten. Vor allem für den Berufspendelverkehr respektive für Verbindungen zwischen Siedlungs- und Arbeits- bzw. Ausbildungsschwerpunkten sind RadPendlerRouten – d.h. qualitativ hochwertige (möglichst asphaltierte), leistungsfähige, sichere, kreuzungs- und konfliktarme sowie breit ausgebaute Radwege – eine sinnvolle Ergänzung zum bisherigen Straßen- und Radwegenetz.
In der Region Köln/Bonn gibt es in vielen Teilräumen bereits grobe Netzkonzeptionen, erste Routenplanungen, Machbarkeitsstudien und einzelne Projektierungen. Bislang fehlte in dieser sich dynamisch entwickelnden Situation eine integrierte Betrachtung aller Konzepte, um Inkongruenzen und Lücken aufzudecken und die interkommunale Zusammenarbeit effizient zu gestalten. Zu diesem Zweck hat der Region Köln/Bonn e.V. im Rahmen des Agglomerationsprogramms einen Prozess gestartet, der die vielen „losen Enden“ in der Region zusammenführt. Im Projekt „Gesamtperspektive Rad- PendlerRouten für die Region Köln/Bonn“ wurden durch das Büro SSP Consult der derzeitige Stand an Planungen, Konzepten, Machbarkeitsstudien etc. in einer digitalen Grundlagenkarte zusammengetragen, Korridore für mögliche Netzergänzungen sowie priorisierte Netzentwicklungen identifiziert und alles in zwei Workshops mit Kreisvertreter* innen verifiziert. In sieben daran anschließenden „Korridorgesprächen“ wurden diese möglichen Lückenschlüsse mit Vertreter*innen aus den Verwaltungen der Kommunen und der Kreise diskutiert und konkretisiert.
Als Ergebnis liegt eine geschlossene kartografische Darstellung der geplanten und bestehenden hochrangigen Radinfrastruktur für die Region Köln Bonn vor (s. Karte). Durch dieses Radnetz werden künftig auf über 2.000 Kilometern die wichtigen Quellen und Ziele in der Region, das heißt Schwerpunkte von Wohnen und Arbeiten sowie wichtige Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und Mobilstationen, durch komfortabel und zügig befahrbare Radverbindungen verknüpft sein. Dieses Netz wird vervollständigt durch die 19 in den „Korridorgesprächen“ abgestimmten Lückenschlüsse mit einer Gesamtlänge von rund 195 Kilometern. Somit wird die Verlagerung von täglichen Wegen, zum Beispiel zur Arbeit oder zur Ausbildung, vom Auto auf das Rad für viele Menschen in der Region möglich. In der „Praxishilfe RadPendlerRouten“ sind die wesentlichen Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt zusammengefasst. Sie gibt den Akteur*innen in Fachverwaltungen und Politik Handlungsempfehlungen für die Planung und Umsetzung hochwertiger Radverbindungen an die Hand.
Die Karte ist als Web-GIS-Anwendung unter http://k.bmv-karte.ssp-consult.de/login_RegionKoelnBonnEV.html (Login: Workshop / PW: teilnehmer) verfügbar. GIS-shapefiles können beim Region Köln/Bonn e.V. angefragt werden.
Gesamtperspektive RadPendlerRouten
Workshops zur Gesamtperspektive RadPendlerRouten
Workshop 1 | 26. April 2022
Dirk Linder und Elisabeth Neumann | SSP Consult | Präsentation
Workshop 2 | 25. Mai 2022
Dirk Linder und Elisabeth Neumann | SSP Consult | Präsentation
RadPendlerRouten - Koordinierung und Kooperation, Netze, Qualitäten und Herausforderungen
VERANSTALTUNG IM RAHMEN DES REGIONALFORUMS AM 03. SEPTEMBER 2021
Einführung in das Agglomerationsprogramm Region Köln/Bonn und Einordnung der Veranstaltung
Christian Schlump | Region Köln/Bonn e.V. | Präsentation
Die Velorouteninitiative in der Stadtregion Münster
Phillip Oeinck | Stadt Münster | Präsentation
Regionales Radwegenetz für die Metropole Ruhr - Netze, Standards und Prozess
Sebastian Welter | Regionalverband Ruhr | Präsentation
Radschnellwege und überörtliche Fahrradrouten in einem dezentralen Verflechtungsraum - das Beispiel der Region FrankfurtRheinMain
Tom Ebberink | Regionalverband FrankfurtRheinMain | Präsentation